1. Mai 2012

EUROPAS SPRÜCHEKLOPFER, JJK


„Ihr könnt darauf vertrauen, dass der Euro
eine stabile Währung sein wird. Das funktioniert.“
(Wolfgang Schäuble, 12/1996, damals CDU/CSU-Fraktionschef)

„Der Euro ist eine außerordentlich stabile Währung,
stabiler als zum Beispiel die Mark (D-Mark) während
der meisten Zeit ihrer 50-jährigen Existenz.“
(Otmar Issing, 01/2000,  damals Chefökonom
der Europäischen Zentralbank)

„Dieses Geld wird eine große Zukunft haben.“
(Helmut Kohl, 12/2001, damals Wendekanzler a.D.)

Drei Zitate, die uns daran erinnern,
mit welchen Mitteln wir davon überzeugt wurden,
dem EU-Beitritt und der Einführung des EURO zuzustimmen.

Mit Wolfgang Schäuble ist einer der verantwortlichen
„Sprüche-Klopfer“ immer noch an den „Schalthebeln der Macht.“

Es ist an der Zeit, dass diese Politiker zur Verantwortung
gezogen werden – denn die Währungsunion ist eine
Konzernunion und eine Bankenunion geworden.

Dabei werden bisher souveräne Einzelstaaten
und deren Volkswirtschaften allmonatlich zum Finanz-Aderlass
gezwungen, da es Transferleistungen in Billiardenhöhe für
bankrottierende Staaten zu erbringen gilt.
Den Staaten selbst ist kaum ein Vorwurf zu machen, 
diesen Architekten und den Nachlassverwaltern dieser
EU a la Schäuble - jedoch sehr wohl!

Denn die gebetsmühlenartige Laier,
„wir haben alles unter Kontrolle“ und "die Bürger der Währungsunion
können sich sicher sein, dass es unser Ziel ist, Preisstabilität zu
sichern und dass wir über alle nötigen Werkzeuge verfügen,
dieses Ziel zu erreichen" (Draghi, aktueller EZB-Chef, neulich,
als er zugeben musste, dass das Finanzsystem im November 2011
vor dem Kollaps stand), wird zunehmend unerträglicher,
da die Menschen auf der Straße von der Realität eingeholt werden:
Teuerung – Armut – Verelendung ganzer Bevölkerungsschichten.

„Eine Währung, die gerettet werden muss, ist schon keine mehr.“
(Professor Dr. Wilhelm Hankel)

Von Kohls „großer Zukunft des Euro“ ist wenig geblieben
und die Versprechungen der Politiker erweisen sich einmal mehr
als blanke Hirngespinste – so man es gut mit ihnen meint – oder
als Lügen, im Falle, dass wider besseren Wissens gehandelt
worden ist, was man bei vielen der Akteure durchaus annehmen darf.

Werden die Menschen erwachen?

Ich vertraue darauf.

Jahn J Kassl


Dieser "Kommentar" erging als "Leserbrief" an sämtliche Tageszeitungen und Wochenmagazine in Österreich, Deutschland und der Schweiz.

Irre Irre(n) – Jahn J Kassl: