8. Dezember 2012

DARF´S A BISSERL MEHR SEIN, JJK


Ja, und es darf!
Der Selbstbedienungsladen Österreich macht’s möglich.
SPÖ, ÖVP und die Grünen (wie immer dabei, so es gilt,
sich den Machthabenden anzudienen) haben am 6.12.2012
im Nationalrat für die Erhöhung der eigenen Politikergehälter
gestimmt und damit erneut in die ohnedies leeren
Staatskassen gegriffen.
BZÖ, FPÖ und Team-Stronach waren dagegen.
Das ist gut, auch wenn es nichts nützt,
denn Mehrheit ist Mehrheit. Gut, nach vier Null-Lohnrunden
kann man dafür gewiss Verständnis aufbringen.

Die Optik ist dennoch verheerend, denn für rund 170.000 Beamte
im Bundes- und Gemeindedienst, gibt es 2013 keinerlei Erhöhungen.
Betroffen sind vor allem die unteren Einkommen, wie die der
Kindergärtner, Krankenpfleger oder Rettungsmitarbeiter.

Politische Willkür wohin man blickt, Gespür ist Mangelware,
vor allem dann, so es um die eigenen Interessen geht.

In Zeiten des großen Sparens und der weltweiten
Finanzverwerfungen genehmigen sich unsere Politiker
eine 1,8 prozentige Gehaltserhöhung, indem sie im
Selbstbedingungsmodus die bereits geleerten Staatskassen
strapazieren.

Bei Gagen von 8.160 Euro (Nationalrat)
bis 22.848 Euro (Bundespräsident), ist das frech und dumm.

Dazu passend, findet sich Österreich im aktuellen
weltweiten Korruptions-Ranking, hinter Chile und Uruguay,
auf dem 25 Platz wieder.

„Korruption (von lateinisch corruptus ‚bestochen‘)
im juristischen Sinn ist der Missbrauch einer Vertrauensstellung
in einer Funktion in Verwaltung, Justiz, Wirtschaft, Politik oder
auch in nichtwirtschaftlichen Vereinigungen oder Organisationen
(zum Beispiel Stiftungen), um einen materiellen oder
immateriellen Vorteil zu erlangen, auf den kein rechtlich
begründeter Anspruch besteht. Der Politikwissenschaftler
Harold Dwight Lasswell definierte Korruption als destruktiven
Akt der Verletzung des allgemeinen Interesses zu Gunsten
eines speziellen Vorteils in einer Position öffentlicher oder
ziviler Verantwortung.“ (Quelle: Wikipedia)

Gewiss, das „Recht“ für diese Gehaltsaufbesserung
unserer Politiker ist auf deren Seite,
rechtens ist es dennoch nicht!

Denn Politiker, die ihren Bürgern Sparlasten aufhalsen,
die sie kaum bewältigen können, „verletzen das allgemeine
Interesse“, ganz im Sinne der „Korruption“,  so sie sich selbst
davon ausnehmen.

Realitätsfremd und Ignorant,
das beschreibt den Wahrnehmungsradius
dieser Abgeordneten wohl am besten.

Und auch wenn es, die von der Hybris befallenden Angestellten
der österreichischen Steuerzahler nicht wahrhaben wollen:
Die Politik- und Politikerverdrossenheit unter der Bevölkerung
wird weiter zunehmen.

Fazit: der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht!
Die Menschen fühlen sich mit jeder solcher Aktion
(und die Liste ist endlos) vor den Kopf gestoßen, betrogen
oder verraten und vermehrt legen sie ihre Ohnmacht ab.
Streiks sind die logische Folge, Zorn und Wut, die sich
auf den Straßen entladen.

Alles Zutaten, die das nötige Ende
dieser Selbstbedinungspolitik beschleunigen.
Und dieser Moment darf demnächst erwartet werden,
denn:

„Ein Blick auf die kleinen Vorteile macht
große Leistungen unmöglich.“ Konfuzius, chinesischer
Philosoph und Staatsmann (551 v. Chr. bis 479 v.Chr.)

Jahn J Kassl


Dieser "Kommentar" erging als "Leserbrief" an sämtliche Tageszeitungen
und Wochenmagazine in Österreich, Deutschland und der Schweiz.

1,8 Prozent mehr für politische Nullen – Jahn J Kassl: